Windkraft im Wald - Lammerskopf: Überlegungen der Waldwende
Liebe Waldinteressierte,
es haben uns mehrere Anfragen erreicht mit der Frage, wie wir uns bezüglich des geplanten Windparks am Lammerskopf auch mit potentieller Beteiligung der Kommune Neckargemünd positionieren. Wir haben diese Frage nun ausführlicher bewegt und möchten Ihnen/Euch in dieser Frage unsere Überlegungen und Schlussfolgerungen zukommen lassen. Nicht alle haben die Zeit, längere Gutachten zu lesen. Wir erlauben uns daher, auch in den nächsten Wochen auszugsweise Argumentationen zweier Gutachten vorzustellen:
Das eine Gutachten ist vom BUND Baden-Württemberg in Auftrag gegeben worden und wurde vom Ökoinstitut e.V. in Freiburg umgesetzt: 100% Klimaneutrale Energieversorgung. Der Beitrag Baden-Württembergs und seiner zwölf Regionen. Veröffentlicht am 10.10.2022.
Der BUND lehnt Windkraftanlagen in FFH-Gebieten und so auch am Lammerskopf ab und bezieht sich auf den Artenschutz, die Auswirkungen auf europäische und außereuropäische Zeichensetzungen (wenn in der BRD FFH Gebiete freigegeben werden zur industriellen Nutzung und der Artenschutz nivelliert wird, warum sollte dann z.B. der Urwald in Rumänien geschützt werden?). Es wird weiter darauf hingewiesen, dass verfügbare Gebiete für die Nutzung außerhalb von Waldgebieten ausreichend vorhanden seien (3,3% der Fläche Baden-Württembergs).
Die detaillierte Stellungnahme des BUND zum Lammerksopf ist unter folgendem Link zu finden:
Der Artenschutz ist ein wichtiger Aspekt des Gutachtens. Hinweise zum Wald in seiner Klimaschutzfunktion sind in der Stellungnahme des BUND nur partiell im Gutachten vorhanden. Wir müssen die Wälder aber auch aufgrund ihrer Kühlungsfunktion, der Wasserretention und der CO2-Bindung älterer Bäume intakt halten.
Als sehr interessant und mit Blick auf die Dringlichkeit eines Wandels empfehlen wir weiter die Studie des Umwelt- und Prognose-Instituts von Dieter Teufel et. al., erschienen im März 2023. Hier wird ein weiterer und, wie wir finden, richtiger Bogen zur Klimaproblematik und gangbaren Wegen der Beantwortung geschlagen. Insbesondere auch die Reduktion des Verbrauchs wird hier in den Blick genommen. Und ohne diese wird es nicht gehen. Zentrale, zusammengefasste Ergebnisse wie auch den pdf-File zum gesamten Gutachten findet man auf folgendem Link:
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